Ostseeheilbad Zingst

Das Ostseeheilbad Zingst ist der größte Ort auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und zugleich das jüngste Ostseeheilbad in Mecklenburg Vorpommern. Die wohltuende Wirkung des milden Reizklimas der Region hat nachweislich positive Wirkung auf den gesamten Organismus. Der Ort ist nicht nur im Sommer eine Reise wert, im Herbst lässt sich der Vogelzug beobachten und im Winter kann man jenseits des großen Touristenstroms die vollkommene Ruhe genießen. Ein Spaziergang am Strand inmitten der Winterstürme und tobenden Wellen ist etwas ganz Besonderes.

Geschichtliches

Die erste Erwähnung erfolgte etwa 1290, als die Insel Zingst noch zu Stralsund gehörte und vorwiegend als Viehweide auf den Sundischen Wiesen genutzt wurde . Zwei Jahre später begann die erste bäuerliche Besiedlung, nachdem Wizlaw der II. von Rügen das Land an die Zisterzienser verkaufte. Das Land wurde 1441 an den Herzog Barnim von Pommern weiter veräußert. Zu dieser Zeit gab es nicht nur Landwirtschaft sondern auch Holz und Torf wurden abgebaut. Lagebedingt entwickelten sich anfangs des 18. Jahrhunderts die Segelschifffahrt und der Handel. So entstanden beispielsweise Handelsrouten zwischen der Ostsee, der Nordsee und dem Mittelmeer. Durch den Zusammenschluss der Dörfer Pramort, Müggenburg, Pahlen und Hanshagen 1823 entstand die Ortschaft Zingst. Mit dem Rückgang des Handels durch die Seefahrt mussten neue Einnahmequellen erschlossen werden, wobei geschäftstüchtige Gastwirte und Kapitäne die Triebkräfte bei der Entwicklung des Ortes als Bade-und Urlaubsort waren.

Geografisches

Das Ostseeheilbad bzw. die Halbinsel Zingst liegt an der Ostsee und ist der östlichste Teil der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Zu ihr gehören die südlich vorgelagerten Inseln Kirr und Barther Oie, im Osten die unbewohnte Insel Bock. Die einzige Schifffahrtsverbindung zwischen der Ostsee und den Boddengewässern ist der Gellenstrom, östlich von Zingst und westlich von der Namens gebenden Halbinsel Gellen von Hiddensee.

Ursprünglich war die Halbinsel Zingst eine Insel. Das große Ostseesturmhochwasser von 1872, das auch Prerow auf dem Darß überflutete, versandete den Prerower Strom, der im Anschluss daran komplett zugeschüttet wurde und dadurch Zingst zur Halbinsel machte.

Die Halbinsel Zingst gehört zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft und verfügt über eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt mit teils seltenen Arten. Die Landschaft wird hier in ihrer natürlichen Form belassen. Ein Naturerlebnis der besonderen Art bietet auch die nordöstlich gelegene Hohe Düne, das größte unbewaldete, bis zu 12 Meter hohe Dünenfeld, welches über eine Aussichtsplattform besichtigt werden kann. Dort hat man eine atemberaubende Sicht auf die Ostsee sowie die Boddengewässer. Etwas südlich davon liegt Pramort, eine ehemalige Ansiedlung, die bis Mitte der 1960er Jahre noch bewohnt gewesen sein soll.